facebook: Organische Reichweite praktisch tot

snickers-suarez Wie ein Biss nicht nur die Fußballwelt in Aufruhr versetzt: facebook hat in den vergangenen Monaten massiv die Reichweite von organischen (sprich: unbezahlten) Beiträgen beschnitten. Wie weit das ging, blieb oft im Unklaren. Experten munkelten von einer Reichweite von 1% – also etwa einer von hundert Fans einer Seite bekam einen Beitrag überhaupt angezeigt. Noch vor ein, zwei Jahren war ein Vielfaches üblich. Nun wird anhand eines Werbepostings klar, wie sichtbar unbezahlte Beiträge auf facebook aktuell sind: praktisch gar nicht.

Interaktion auf twitter höher?

Snickers postete einen bissigen Kommentar zur Beißattacke von Louis Suarez, der sich in Windeseile in den sozialen Netzwerken verbreitete. Die grobe Unsportlichkeit bei der Fußball-WM war praktisch das Thema des Tages. Bei über 11 Millionen facebook-Freunden und einem witzigen Posting hätte man mit hunderttausenden Likes und Shares rechnen müssen. Doch nach 48 Stunden zeigt sich ein eher kümmerliches Bild: Nur gut 4.000 Likes und etwa 1.400 Shares kann das Posting verzeichnen. In der gleichen Zeit hat es dasselbe Posting bei twitter auf über 45.000 Retweets und fast 20.000 Favoriten gebracht – und das obwohl Snickers auf twitter nur 55.000 Follower hat. Schon die reinen Zahlenvergleiche zeigen, das der twitter-post eine höhere organische Reichweite hat. Wenn man aber die Fan/Follower-Zahlen ins Verhältnis zur Interaktion setzt, wird klar, wie drastisch der Unterschied ist: Der twitter-Post hat eine etwa 10 mal so große Resonanz, bei einer Fanbasis, die etwa 200 mal kleiner ist, als die auf facebook. Grob überschlagen ist die organische Reichweite auf twitter also 2.000 mal so groß gewesen, wie die auf Facebook.

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Erreicht man also keine Fans mehr auf facebook? Nützen Snickers seine 11 Mio. Fans nichts? Die Antwort lautet ja: Denn ohne Investition in gesponsorte Posts, erreicht man heutzutage nur noch selten große Nutzergruppen im Freundesnetzwerk.

Jost

Veröffentlicht von

Fünf Jahre war ich als Pressesprecher beim Öko-Energieversorger WEMAG erster Ansprechpartner für Journalisten und habe Blogs, yotube- und Twitter-Kanäle betreut, ebenso wie Kundenmagazine. Aktuell betreue ich die WEMAG-Tochter ReeVOLT! Freiberuflich bin ich als Berater, Keynote-Speaker, Autor und Blogger aktiv. Gelegentlich trifft man mich auf Kommunikationstagungen, beim DJV oder bdew. Hier schreibe ich aus meinem beruflichen, privaten und kreativen Alltag. Meine Social-Media Profile wie z.B. Google+ sind oben verlinkt.

1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar

  1. Sehr interessanter Artikel! Bei uns in der Agentur pool91.de beschäftigen wir uns auch sehr stark mit der Reichweite von Social Media. Während früher Facebook für uns noch wichtiger war, wird heute Twitter von Tag zu Tag relevanter.

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