Lesen Sie hier, warum Sie “Rechnungen” von Silence Media Network an den Euro Betaalservice BV nicht bezahlen sollten!
Die Veröffentlichung von Pressemitteilungen ist in der Regel kostenlos. Ausnahme sind Premium-Presseportale wie pressebox.de, bei denen eine große Anzahl von Journalisten im Verteiler sind. Hier mag es gerechtfertigt sein, für die Zustellung zu bezahlen. Absolut ungerechtfertigt ist jedoch der Versuch von Silence Media Network für die Veröffentlichung auf ihrer Seite ungefragt Rechnungen zu schicken.
Die Betrugsmasche ist immer die selbe: Wenige Tage nachdem man eine Pressemitteilung herausgesandt hat, trudelt eine augenscheinliche Rechnung in den Briefkasten. Darin verlangt ein bis dato unbekanntes Unternehmen 580,- Euro oder mehr für das Veröffentlichen der genannten Presseinformation. Erst beim genaueren Hinsehen entpuppt sich die Rechnung als Angebot. Press Release Reminder und Offer 1022 prangt über dem Schreiben – juristisch also nur eine Angebotsofferte. Doch der Aufdruck ist so hell, dass man auf vielen Scans nicht erkennt, das es sich nur um eine Offerte handelt.
Das Perfide: Die Rechnung sieht täuschend echt aus. Das mehrfarbige Geschäftspapier enthält sogar AGBs auf der Rückseite. Die Anschrift steht fehlerfrei auf dem Blatt, genauso wie Ansprechpartner und Überschrift der Pressemitteilung. Das knappe Zahlungsziel baut zusätzlichen Druck auf: innerhalb von 10 Tagen soll der Betrag überweisen werden. Die Masche funktioniert so gut, dass meine Kollegen in der Rechnungsprüfung diese Rechnung vor Bearbeitung und Bezahlung weiterleiten. Erstmals tauchte die Masche Mitte 2011 auf. Seitdem bekommen wir etwa 2-3 Briefe dieser Art pro Jahr, den letzten vor wenigen Tagen. Allerdings richtete sich dieser an eine kleine Tochterfirma, di bisher keine dieser Schreiben erhalten hatte. Auch mehrere PR-Agenturen berichteten uns von derartigen Schreiben von Silence Media Network. Anscheinend haben die Betrüger jetzt kleinere Firmen und wohl auch PR-Neulinge im Visier.
Die Sicherheitsexperten von G-Data haben bei Recherchen festgestellt, das vermutlich die selben Hintermänner auch in Frankreich und Skandinavien mit gefälschten Telefonbucheinträgen Millionen erbeutet haben sollen.
Die Empfehlung: “Press Release Reminder / Offer 1022″ nehmen und in den Papierkorb werfen. Überweisen Sie keinen Cent an den Euro Betaalservice BV! Seriöse Pressearbeit sieht anders aus.
Auf diese Falle bin ich selbst schon mal fast reingefallen. Da mir das ganze auch etwas komisch vor kam, habe ich etwas gegooglet und bin dann auch darauf gekommen, dass das Quatsch ist. Und nachdem ich mir die “Rechnung” nochmals genauer’s angesehen habe, ist es mir auch aufgefallen.
Frechheit sowas!